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Johann Joseph Fux – ein steirischer Meister am Wiener Hof und Harmoniemusik „…auf die angenehmste Art von der Welt überrascht“
19:00 – 19:45

Schüler:innen und Studierende des Fachbereichs Alte Musik am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz und des Instituts Alte Musik und Aufführungspraxis der Kunstuniversität Graz gestalten ein gemeinsames Konzertprogramm. Es erklingen Sonaten und Partiten von Johann Joseph Fux sowie unterhaltsame Werke von Wolfgang A. Mozart, Václav Pichl und Georg Friedrich Fuchs mit historischen Blasinstrumenten.

Auf dem Programm steht eine Auswahl an Sätzen aus:

Johann Joseph Fux (um 1660–1741)
Sonaten und Partiten

Wolfgang Amadé Mozart (1756‒1791)
Serenade Es-Dur KV 375 für 2 Klarinetten, 2 Hörner und 2 Fagotte

Serenade Es-Dur nach KV 439b für 2 Klarinetten, 2 Hörner und Fagott

Georg Friedrich Fuchs (1752–1821)
Trois Quatours für 2 Klarinetten und 2 Hörner

Václav Pichl (1741–1805)
Partita Es-Dur für 2 Klarinetten, 2 Hörner und Fagott

Johann Joseph Fux, geboren um 1660 in Hirtenfeld, war als Autor des Theoriewerkes Gradus ad Parnassum (Wien 1725) eine musikgeschichtlich einflussreiche Persönlichkeit. Generationen von Komponisten, unter anderem Leopold Mozart, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven, lernten die Grundlagen des kontrapunktischen Satzes nach Fux’ Methode. Fux galt bis ins 20. Jahrhundert als komponierender Theoretiker, von dem nur wenige geistliche Werke im historisierenden „stile antico“ bekannt waren. Dieses stark reduzierte Bild von Fux wurde jedoch erst nach seinem Tod geprägt. Für seine Zeitgenossen war er hingegen als kaiserlicher Hofkapellmeister der ranghöchste Musiker im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, der mit seiner Musik einen wichtigen Beitrag zur Repräsentationspolitik der Habsburger leistete. Fux verfügte über eine ausgeprägte Stilsicherheit und große Anpassungsfähigkeit. Mit über 500 erhaltenen Werken in allen führenden weltlichen wie geistlichen Gattungen seiner Zeit ist Fux der bedeutendste österreichische Barockkomponist. Seine Kirchenmusik (insbesondere Messen, Requiem, Oratorien), Opern und Instrumentalwerke legen ein Zeugnis davon ab, dass Fux die Ansprüche von drei Kaisern (Leopold I., Joseph I. und Karl VI.) erfüllte und dass er sich universal auf die jeweiligen Aufführungsgegebenheiten einstellen konnte.

„…mit dem ersten Es-Dur-Akkord auf die angenehmste Art von der Welt überrascht.“ – so beschrieb Wolfgang Amadé Mozart die Klänge der kaiserlichen Harmoniemusik in einem Brief vom 3. November 1781 an seinen Vater Leopold. Ab etwa 1780 galten Harmoniemusikensembles als fixer Bestandteil des musikalischen Lebens, und sie übernahmen durchaus die Aufgaben, die heute ein Radio oder ein Streamingdienst anbietet. Mit Werken für bis zu zwei Klarinetten, zwei Hörner und zwei Fagotten von Mozart und seinen Zeitgenossen können Sie im Rahmen dieses Konzerts in die hochqualitative Unterhaltungsmusik der Wiener Klassik eintauchen!

Ausführende:
Schüler:innen und Studierende des Fachbereichs Alte Musik am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz
Das Harmoniemusik-Ensemble des Instituts Alte Musik und Aufführungspraxis der Kunstuniversität Graz



Welsche Kirche, Graz römisch-katholisch



Website: https://sanktandrae.graz-seckau.at/pfarre/6138/pfarre/welschekirche

Adresse: Griesplatz 30 8020 Graz
Anfahrt: Buslinien 31, 32, 33, 34, 40, 67, Haltestelle Griesplatz

Die Welsche Kirche wurde als Bruderschaftskirche italienischer Künstler und Handwerker gebaut. Der wie ein „Himmlischer Konzertsaal“ gestaltete Innenraum zählt zu den harmonischsten und qualitätvollsten barocken Kirchenräumen von Graz. Begonnen wurde der Bau 1725 von J. Carlone, vollendet von J. Hueber. An der Fassade der kleinen Kirche finden sich die Statuen von Glaube, Hoffnung und Liebe, die Altäre im Inneren sind Schöpfungen bedeutender Barockkünstler wie Ph. J. Straub, V. Königer oder F. K. Remp.